3. BATTERIEN INSTANDHALTEN

Zuletzt aktualisiert am 10. Dezember 2009

Original unter www.batteryfaq.org

Vorbeugende Wartung bei Batterien durchzuführen ist einfach und sollte bei heißem Wetter mindestens einmal im Monat durchgeführt werden und bei kaltem alle drei Monate. Bei der Arbeit mit Auto- und zyklenfesten Batterien (und Korrosionsprodukten) tragen Sie bitte für den unwahrscheinlichen Fall einer Explosion eine Schutzbrille. Hier ein paar einfache Schritte zur Wartung Ihrer Batterie:

3.1. Prüfen Sie bei geschlossenen Naßbatterien (mit Verschlußstopfen) die Elektrolythöhe, bevor Sie das erstemal am Tag den Motor starten. Der Elektrolyt sollte über den Platten stehen. Prüfen Sie bei allen Batteriearten den Ladezustand (SoC) der Batterie. Siehe Abschnitt 4.4 zur Bestimmung des Ladezustands. Wenn die Batterie nicht vollständig aufgeladen ist (100% Ladezustand), laden Sie sie mit einem externen Batterieladegerät in einem gut belüfteten Bereich. Siehe Abschnitt 9 zum Laden. Das liegt daran, daß der Ladezustand von Ihren Fahrgewohnheiten abhängt. Einige Fahrzeugladesysteme sind dafür bekannt, daß sie wegen Ansammlung von Bleisulfat - Sulfatierung - die Batterie durchweg unterladen. Eine allmähliche Anhäufung von Sulfatierung reduziert die Kapazität der Batterie. Regelmäßiges vollständiges Wiederaufladen mit einem externen Ladegerät stellt die Batteriekapazität größtenteils wieder her. Einmal im Monat wird für den Sommer und alle drei Monate wird für den Winter empfohlen.

3.2. Es wird empfohlen, den Elektrolytstand von geschlossenen Batterien (mit Verschlußstopfen) im Sommer einmal pro Monat und im Winter alle drei Monate zu überprüfen. Die Platten müssen immer bedeckt sein, um Sulfatierung zu vermeiden und die Möglichkeit einer Batterieexplosion zu reduzieren. Bei geschlossenen Naß-Autobatterien und kleinen zyklenfesten Batterien (weniger als 200 Ah) mit niedrigem Elektrolytstand sollten Sie die Batterie zuerst wiederaufladen und sie auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Füllen Sie dann nur destilliertes, deionisiertes oder demineralisiertes Wasser bis zur vom Hersteller gekennzeichneten Höhe nach oder nur bis zur Unterkante der Füllröhrchen (Ventilschächte oder splash barrels), wie im Schaubild unten gezeigt. Bei großen zyklenfesten Batterien füllen Sie nur bis 6 bis 10 mm unter dem Ende der Füllröhrchen auf. Meiden Sie Überfüllen, besonders bei heißem Wetter, weil die Hitze zur Ausdehnung und Überlaufen des Elektrolyts führt. Nutzen Sie notfalls Regenwasser. Verwenden Sie kein Leitungswasser oder Umkehrosmosewasser aus Leitungssystemen von Wohngebieten zum Wiederbefüllen, weil es Chlor, Calcium oder Magnesium enthalten kann und sich Chlorgas, Calcium- oder Magnesiumsulfatkristalle bilden können. Diese Kristalle verstopfen nach und nach die Poren oder überziehen die Platten, wodurch die Batteriekapazität reduziert wird und sie vorzeitig ausfällt. Siehe Anforderungen an Elektrolyt und Nachfüllwasser bei Blei-Batterien vom ZVEI, Fachverband Batterien. Die Ladezustandswerte werden kurz nach dem Auffüllen von Wasser, dem Aufladen oder Entladen ungenau sein. Siehe Abschnitt 4.3 zum Abführen von Oberflächenladung.

ELEKTROLYTFÜLLHÖHE FÜR KLEINE BATTERIEN
Weniger als 200 Ah

Elektrolytstände Autobatterie

[Quelle: Exide]


ELEKTROLYTFÜLLHÖHE BEI GRÖSSEREN BATTERIEN
Mehr als 200 Ah

Elektrolytstände zyklenfeste Batterie

[Quelle: Mountain Top Golf Cars]

Es gibt spezielle Verschlußstopfen, um den Wasserverbrauch bei Naßbatterien zu reduzieren, beispielsweise Hydocaps, Water-Mizer etc., die eigens für diesen Zweck konzipiert sind. Es gibt Auffüllsysteme für Batterien, die bei jeder Zelle Wasser nachfüllen. Siehe Auffüllsysteme und Batterieverschlußstopfen. Wenn Elektrolyt verschüttet wurde, siehe Abschnitt 9.14 zum Auffüllen von Elektrolyt oder Anpassen des spezifischen Gewichts einer Zelle. Wenn eine Batterie wegen Überladung ausgetrocknet ist, können Sie sie zu retten versuchen, indem Sie destilliertes Wasser nachfüllen und sie langsam wiederaufladen. Es könnten einige Entlade/Ladezyklen vonnöten sein, bis ein Teil oder die gesamte Kapazität wiederhergestellt ist.

3.3. Entfernen Sie Korrosion, Bleioxidation, Farbe oder Rost mit einer Messingbatteriebürste oder einem "ScotchBrite"-Bausch von den Polanschlußoberflächen an beiden Enden jedes Batteriekabels, den Batteriepolen, Kabelschuhen oder Batterieanschlußklemmen und Motormassebandanschlüssen. Zur Sicherheit sollten Sie die Korrosionsprodukte von sich weg bürsten und einen Augenschutz tragen. Eine starre Drahtbürste oder Sandpapier können die schützende Bleibeschichtung auf den Kupferverbindern oder Polen beeinträchtigen. Das Korrodierte ist normalerweise eine weiße pulverige Substanz, könnte aber mit anderen Farben wie grau, gelb oder grün vermischt sein. Starke Korrosion kann durch eine Mischung aus einem Pfund Natron (Natriumhydrogencarbonat) mit 4l warmem Wasser neutralisiert werden. Einige Leute verwenden Diät-Cola oder -Pepsi zum Lösen der Korrosion. Jetzt fragen Sie sich vielleicht, warum "Diät"? Man nimmt Diätprodukte, weil sie keinen Zucker enthalten, der einen klebrigen Rückstand hinterließe. Man braucht freie Metallanschlußflächen wegen des sehr geringen elektrischen Widerstands und der guten Leitfähigkeit.

KORROSION

korrodierter Pol

Lizenz: CC-BY-SA
[Quelle: flickr, Nutzer thisisbossi]


Um Korrosion bei Batterien unter der Motorhaube zu verhindern, beschichten Sie die Anschlüsse, Endpole, Polklemmen, Kabelschuhe und das bloße Metall in der Nähe der Batterie dünn mit hitze- und wasserfestem Radlagerfett, Lithiumfett oder Silikon. Die Verwendung von Vaseline oder Kalziumfett ist unter der Motorhaube nicht zu empfehlen, weil sie einen niedrigen Schmelzpunkt haben. Das Anbringen einer Opferanode, wie ein Stück Kupfer auf der Oberseite der Batterie zwischen den Endpolen oder die Benutzung von VRLA-Batterien verhindert oder verringert Anschlußkorrosion. Verwenden Sie nicht die Filz- oder Metallunterlegscheiben zwischen den leitenden Kontaktoberflächen bei Seitenanschlüssen (Innengewinde, General-Motors-Art). Setzen Sie bei Auto- und zyklenfesten Batterien, die keinen hohen Temperaturen ausgesetzt sind, "No Oxide A" (oder das vom Batteriehersteller empfohlene Schmierfett) auf den Endpolen, Kabelschuhen, Klemmen und Verbindern ein. Verwenden Sie nicht die Filz- oder Metallunterlegscheiben zwischen den leitenden Kontaktflächen bei Batterien mit Seiten- (Innengewinde), Stud- (Gewindebolzen) oder Flachpolanschluß. Einige rostfreie Stahllegierungen und andere Metallkabelschuhe, -unterlegscheiben, -schrauben und -muttern sind dafür bekannt, daß sie Probleme mit der Elektrolyse und hohen Widerstand erzeugen.

Korrosion wird durch eines oder mehrere der folgenden Dinge verursacht:


3.4. Ziehen Sie zur Vermeidung übermäßiger Vibration das Halteblech fest, außerdem die Kabelschuhe, Kabelklemmen und Verbinder.

3.5. Reinigen Sie die Batterieoberseite, um leitende Pfade zu beseitigen, die durch getrockneten oder nassen Elektrolyt entstanden sind, und um Korrosion vorzubeugen.

3.6. Reinigen Sie den Generator oder das Ladesystem, um einen besseren Wärmetransfer zu ermöglichen und prüfen Sie die Generatorriemen auf Risse und richtige Spannung.

3.7. Ersetzen Sie alle Batteriekabel (oder Anschlußklemmen), die korrodieren, angeschwollen oder beschädigt sind, mit Kabeln gleichen oder größeren Durchmessers. Wenn elektrische Probleme bei Fahrzeugen mit Seitenanschlüssen (GM) auftreten, prüfen Sie auf Korrosion im positiven Pol, Kabelschuh oder Verbinder mit mehreren Kabeln. Dickere Kabel und Kabelschuhe, Verbinder oder Anschlußklemmen sind besser, weil es mehr Oberfläche gibt und weniger Spannungsabfall. Siehe Exides Voltage Drop in Cables für weitere Informationen

3.8. Ersetzen Sie die Batterie, wenn sie verwölbt ist, Sprünge hat oder leckt, besonders bei Seitenanschlüssen (Innengewinde, "GM" style).

3.9. Tauschen Sie die Batterien in einer Bank regelmäßig untereinander aus, weil die Batterien mit der niedrigsten Kapazität dazu tendieren, zuerst auszufallen, und um sich zu vergewissern, daß die Verbindungen sauber und fest sind.

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