1. DAS WICHTIGSTE UND TIPS

Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2007

Original unter www.batteryfaq.org

DAS WICHTIGSTE:

Die sechs Schlüssel zu längerer Batterielebensdauer sind:

TIPS:

1.1. Wenn Sie an einem Bleiakkumulator arbeiten, tragen Sie bitte eine Schutzbrille für den unwahrscheinlichen Fall, daß er wegen der durch das Laden erzeugten Gase explodiert. Sicherheit geht vor!

1.2. Wenn bei einer Starterbatterie erste Zeichen von langsamem Starten oder schwachem Scheinwerferlicht bei niedriger Drehzahl auftreten, ein Strommesser Entladung bei hoher Drehzahl anzeigt oder die Batterie Leistung zu verlieren scheint, dann laden Sie die Batterie wieder völlig auf, leiten Sie die Oberflächenladung ab und führen Sie bei ihr und dem Ladesystem einen Belastungstest durch. Einige Autoteile- und Batteriehändler prüfen Batterie, Ladesystem oder Starter gratis. Schwache oder schadhafte Batterien können auch das Ladesystem und den Anlasser belasten oder sie vorzeitig zum Ausfall bringen und umgekehrt. (Bitte siehe Abschnitt 4.)

1.3. Führen Sie regelmäßig vorbeugende Instandhaltungsmaßen bei Starter- und zyklenfesten Batterien durch, besonders während heißen Wetters und vor kaltem Wetter. Halten Sie die Batterieoberseite sauber, die Kabelverbindungsflächen, Pole und Klemmen frei von Korrosion und straffen Sie regelmäßig die Kabelverbindungen und Lichtmaschinenriemen. Halten Sie geschlossene Batterien (mit Verschlußstopfen) bis zur richtigen Höhe mit destilliertem, deionisiertem oder demineralisiertem Wasser gefüllt, aber füllen Sie nicht zuviel ein und verwenden Sie kein Leitungswasser. Die Platten müssen jederzeit bedeckt sein, um Explosionen im Inneren der Batterie oder Sulfatierung zu vermeiden. (Siehe Abschnitt 3.)

1.4. Halten Sie in heißen Gebieten die Batterien so kühl wie möglich. Nutzen Sie unter der Haube eine nicht verschlossene Naß-Starterbatterie (mit Verschlußstopfen, so daß man Wasser einfüllen kann) oder eine verschlosssene Wickelzellenbatterie. (Siehe Abschnitt 7.)

1.5. Bei zyklenfesten und Starterbatterien, die nicht wöchentlich benutzt werden, werden mehr Batterien durch schlechte Ladepraktiken zerstört als durch Alterung kaputtgehen. Um permanente Sulfatierung besonders bei heißem Wetter zu vermeiden, sollte man die Batterie an einem gut gelüfteten Ort permanent mit einem "intelligenten" oder Erhaltungsladegerät ("float" charger) verbunden lassen, welches zum Batterietyp paßt. Laden Sie die Batterie, immer wenn Sie der Ladezustand unter 80% fällt oder nutzen Sie eine geschlossene AGM- (Ca/Ca) oder Gel- (Ca/Ca) Batterie. Ein unbeaufsichtigtes billiges ungeregeltes Erhaltungsladegerät [m. Konstantstrom] ("trickle" charger) kann eine Batterie durch Überladung zerstören. (Siehe Abschnitt 9 zum Laden und zu Ladegeräten.)

1.6. Nehmen Sie beim Kauf einer Ersatzstarterbatterie die schwerste und frischeste Batterie, die mit dem Ladesystem des Fahrzeugs kompatibel ist, mit der größten Kapazität und längsten kostenlosen Ersatzgarantie, welche von der Größe her in Ihr Fahrzeug paßt und zu der Startleistung für das kälteste Klima, in dem der Motor gestartet wird. Bei zyklenfesten Batterien kaufen Sie die frischeste und schwerste Batterie mit den dicksten Platten und der Amperestundenkapazität (AH), die am besten zur Anwendung und zum Ladegerät paßt und die niedrigsten Gesamtkosten hat. (Siehe Abschnitt 7)

1.7. Vermeiden Sie Tiefentladungen (unter 20% Ladezustand oder 12,0 V) der Batterie, weil sie das vorzeitig wegen Zellenumpolung zerstören kann. Laden Sie nach Tiefentladungen und Starten mit Starthilfekabel die Starterbatterie mit einem externen Ladegerät wieder völlig auf, leiten Sie die Oberflächenladung ab und machen Sie einen Belastungstest bei Batterie und Ladesystem auf latente Schäden. (Siehe Abschnitt 4)

1.8. Temperatur und Temperaturausgleich spielen eine Rolle! Hitze zerstört Batterien und Kälte reduziert die verfügbare Kapazität.

1.9. Für eine längere Batterielebensdauer sollten Sie keine Batteriesäure (außer bei verschüttetem Elektrolyt) oder Zusätze einfüllen, die Batterie immer gut befestigen, Batterien innerhalb von 24 Stunden nach jedem Gebrauch wiederaufladen, eine Batterie mit dickeren Platten benutzen und ausgleichsladen, falls es der Batteriehersteller empfiehlt. Die durchschnittliche Entladetiefe (DoD) zu verringern wird die Lebensdauer einer jeden Bleibatterie signifikant erhöhen. (Siehe Abschnitt 11 zur Erhöhung der Batterielebensdauer.)

1.10. Bei Starter- und zyklenfesten Antriebsbatterien sollte das Ladesystem des Fahrzeugs (oder seine Einstellungen) zum Batterietyp passen. Laden Sie bei 25° C, wenn es nicht temperaturkompensiert ist. Vergewissern Sie sich, daß das Ladesystem genug Leistung hat, um die Batterie je nach Ihrem Stromverbrauch und Fahrgewohnheiten geladen zu halten. Verwenden Sie ein Batterieladegerät (oder eine Ladeeinstellung), das 25% der Gesamtkapazität der Batterie in Amperestunden nicht überschreitet und auf die vom Hersteller empfohlene Ladespannung gestellt ist, in einem gut belüfteten Bereich, besonders beim Wiederaufladen geschlossener Batterien (mit Verschlußstopfen). Eine bessere Vorgehensweise ist langsames Aufladen der Starter- und zyklenfesten Batterien über einen Zeitraum von acht bis zehn Stunden.

1.11. Verbinden Sie bei Systemen mit negativer Massung zur Überbrückung immer den POSITIVEN (+) Pol mit dem POSITIVEN (+) Pol der 12-Volt-Batterien und den NEGATIVEN (-) Pol mit dem Rahmen oder Motorblock, etwas entfernt von der Batterie oder nutzen Sie verschlossene AGM- (Ca/Ca) oder Gelbatterien (Ca/Ca), um das Risiko einer Batterieexplosion sehr zu mindern. (Siehe Abschnitt 6 zu Starthilfe.)

1.12. Versuchen Sie bei zyklenfesten Batterien flache Entladungen (weniger als 10% Entladetiefe) oder tiefe Entladungen zu vermeiden (mehr als 80% Entladetiefe oder weniger als 12,0 V). Das könnte sie vorzeitig kaputtmachen. Die Benutzung eines regulierbaren Tiefentladeschutzes (Unterspannungsabschlatung, low voltage disconnect), der auf 80% Entladetiefe (DoD) oder etwa 12,0 V eingestellt ist, erhöht die Lebensdauer der Batterie und schützt die Batterie und wertvolle elektronische und elektrische Geräte. (Siehe Abschnitt 11.)

1.13. Benutzen Sie nasse Bleiakkus NICHT in der Nähe von Salzwasser. Wenn sich Salzwasser mit dem Elektrolyt der Batterie vermischt, entsteht tödliches Chlorgas. Nutzen Sie nur dichte VRLA-Batterien, sprich AGM- (Ca/Ca) oder Gel-Batterien (Ca/Ca), in der Nähe von Salzwasser.

1.14. Leiten Sie vorm Testen die Oberflächenladung ab. Nutzen Sie bei geschlossenen Batterien (mit Verschlußstopfen) ein Hydrometer zum Prüfen des spezifischen Gewichts jeder Zelle, weil das zur Bestimmung des Ladezustands (SoC) genauer ist als ein Gleichspannungsmesser. Bei verschlossenen Batterien nutzen Sie ein genaues (0,5% Meßungenauigkeit oder weniger) digitales Gleichspannungsmeßgerät für die Leerlaufspannung (OCV) zum Ermitteln des Ladezustands. (Siehe Abschnitt 4 zum Testen von Batterien.)

1.15. Wenn die Temperatur unter -17,8° C ist, und Sie keinen Motorblock mit Wechselstrom und keine Batterieheizung haben oder das Fahrzeug nicht an einem wärmeren Ort geparkt werden kann, dann trennen Sie die Batterie ab, nehmen sie mit nach drinnen, halten sie voll geladen und schließen sie kurz vorm Starten des Motors wieder an. (Siehe Darstellung "Kaltstartleistung und Temperatur" in Abschnitt 7.2). Nutzen Sie ansonsten zwei parallelgeschaltete 12-Volt-AGM-Batterien (Ca/Ca) und ein dünnflüssiges Synthetik-Motoröl. Batterien mit einem Ladezustand von weniger als 40% frieren bei -17,8° C ein und vollständig entladene bei etwa -6,7° C.

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