Logo - DVD Demystifiziert

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[6] Verschiedenes

[6.1] Wer erfand die DVD und wer besitzt sie? Wen wegen der Spezifikationen und Lizenzierung kontaktieren?

DVD ist das Werk vieler Firmen und Menschen. DVD entwickelte sich aus der CD und anderen verwandten Technologien. Einige der anfänglichen Vorschläge für "high-density CD" wurden 1993 gemacht und diese Bemühungen vereinigten sich stufenweise in zwei konkurrierende Formate. Das MMCD-Format wurde von Sony, Philips und anderen unterstützt. Das SD-Format wurde von Toshiba, Matsushita, Time Warner und anderen unterstützt. Eine Gruppe von Computerfirmen, angeführt von IBM, bestanden darauf, daß sich die Faktionen auf einen einzigen Standard einigen. Das kombinierte DVD-Format wurde September 1995 angekündigt, um eine verwirrende und kostspielige Wiederholung der Kämpfe wie bei VHS- versus Betamax-Videokassetten oder quadrophonischem Ton der 1970er zu vermeiden.

Keine einzelne Firma "besitzt" DVD. Die offizielle Spezifikation wurde von einem Konsortium aus zehn Firmen entwickelt: Hitachi, JVC, Matsushita, Mitsubishi, Philips, Pioneer, Sony, Thomson, Time Warner und Toshiba. Repräsentanten von vielen anderen Firmen steuerten ihren Beitrag in verschiedenen Arbeitsgruppen zu. Im Mai 1997 wurde das DVD Consortium durch das DVD Forum ersetzt, was für alle Firmen offen ist und bis 2005 hatte es über 250 Mitglieder. Time Warner hatte sich ursprünglich die Schutzmarke für das DVD-Logo registriert und hat es damals der DVD Format//Logo Licensing Corporation (DVD FLLC) zugeteilt. Der geschriebene Terminus "DVD" ist zu gewöhnlich für eine Schutzmarke oder den Besitz. Siehe Abschnitt 6.2 und besuchen Sie Roberts DVD Infoseite für Links auf Websites von Firmen, die mit DVD arbeiten.

Die offiziellen DVD-Spezifikationsbücher sind verfügbar, nachdem man eine Stillschweigezustimmung unterschrieben und eine Gebühr von $5.000 bezahlt hat. Ein Buch ist in der in der Anfangsgebühr enthalten; zusätzliche Bücher kosten je $500. Die Herstellung von DVDs und die Nutzung des DVD-Logos macht weitere Format- und Logolizenzen nötig, bei einer einmaligen Gebühr von $10.000 pro Format, minus $5.000, wenn Sie schon für die Spezifikation bezahlt haben. (Z.B. ein DVD-Video-Player-Hersteller muß DVD-ROM und DVD-Video für $20.000 lizenzieren oder $15.000, wenn er die Spezifikationen hat.) Es wird Produktionshäusern und Contentprovidern gestattet, das Logo in Verbindung mit einem lizenzierten Replikator zu nutzen und Nicht-Lizenznehmern die Nutzung des DVD-Logos in Publikationen und Präsentationen (mit der Möglichkeit, Logographiken anzufragen). Für weitere Spezifikations- und Logoinformation kontaktieren Sie die DVD Format/Logo Licensing Corporation (DVD FLLC), Shiba Shimizu Building 5F, Shiba-daimon 2-3-11, Minato-ku, Tokyo 105-0012, Tel: +81-3-5777-2881, Fax: +81-3-5777-2882. Vor dem 14. April 2000 wurde die Logo-/Formatlizenzierung von Toshiba verwaltet.

ECMA hat internationale Standards  für DVD-ROM entwickelt (Teil 1, der kleinste Teil der DVD-Spezifikation), zum freien Download erhältlich als ECMA-267 und ECMA-268 von www.ecma-international.org. ECMA hat außerdem die DVD-R in ECMA-279 standardisiert, DVD-RAM in ECMA-272 und ECMA-273 und DVD+RW als ECMA-274 (siehe 4.3). Leider hat die ECMA die nervige Angewohnheit, "Disc" nicht richtig zu schreiben. Auch verwirrend, wenn man nicht aus Europa kommt, ist die Benutzung der ECMA eines Kommas anstelle eines Punktes als Dezimaltrennzeichen.

Die Spezifikation für das UDF-Dateisystem, das für DVD genutzt wird, ist erhältlich unter www.osta.org.

Viele technische Details über das DVD-Video-Format gibt es auf der DVD-Video-Informationsseite.

Jede DVD-Produkte herstellende Firma muß die nötige Technologiepatente von dem "3C'-Pool (LG, Philips, Pioneer, Sony: 3,5% pro Player/Laufwerk, Minimum $3,50; zusätzlich $0,75 für Video-CD-Kompatibilität; 3,75 US-Cent pro Disc), dem "6C"-Pool (Hitachi, Matsushita, Mitsubishi, Sanyo, Sharp, Toshiba, Victor, Warner: 4% pro Player/Laufwerk, Minimum $3, Maximum $8; 4% pro "DVD-Video-Dekoder", Minimum $1; 4,5 US-Cent pro ROM-/Video-/Audio-Disc; 4,5 US-Cent pro DVD-R; 6,5 US-Cent für DVD-RW/RAM-Discs) und von Thomson (~$1 pro Player/Laufwerk) lizenzieren. Patentgebühren von ein paar US-Cent pro Disc werden von der Discovision Associates verlangt, die einst etwa 1300 Patente zur optischen Disc besaß, aber viele davon sind ausgelaufen. Pro-Disc-Kosten werden vom Replikator bezahlt.

Hinweis: IBM hielt ursprünglich etwa 250 DVD-Patente, verkaufte sie aber im August 2005 an Mitsubishi.

Der Lizenzgeber für die CSS-Verschlüsselungstechnologie ist DVD CCA (Copy Control Association / Kopierkontrollorganisation), eine gemeinnützige Handelsvereinigung mit Büros bei 225 B Cochrane Circle, Morgan Hill, Kalifornien. Es gibt eine jährliche Lizenzgebühr von $20.000, aber keine Lizenzkosten pro Disc. Senden Sie Lizenzanfragen an css-license@lmicp.com, Anfragen zu technischen Informationen an css-info@lmicp.com. Vor dem 15. Dezember  1999 wurde die CSS-Lizenzierung von einer vorläufigen Basis von Matsushita verwaltet.

Macrovision lizenziert seine analoge Anti-Aufnahmetechnologie an Hardwarehersteller. Es gibt eine anfängliche Gebühr von $30.000, mit einer jährlichen Erneuerungsgebühr von $15.000. Diese Kosten unterstützen die Zertifikation der Player, um größtmögliche Kompatibilität mit Fernsehern zu gewähren. Es gibt keine Lizenzgebühren für Playerhersteller. Macrovision berechnet eine Lizenzgebühr für Inhaltsherausgeber (etwa 4 bis 10 US-Cent pro Disc, verglichen mit 2 bis 5 US-Cent für ein VHS-Band).

Dolby lizenziert 2-Kanal-Dolby-Digital-Dekoder oder -Kodierer für $0,66. Die Gebühren für ein System mit 2-Kanal-Dekoder und 2-Kanal-Kodierer belaufen ich auf $0,71. Mehrkanaldekoder kosten etwa $1,50. Philips, im Namen von CCETT und IRT, verlangt auch $0,20 pro Kanal (Maximum von $0,60 pro Player) für Dolby-Digital-Patente, zusammen mit $0,003 pro Disc. Dolby lizenziert auch 2-Kanal-Dolby-Digital-Kodierer.

DTS lizenziert optionale DTS-Dekoder.

Dolby lizenziert MLP-Dekoder für DVD-Audio-Player.

Eine MPEG-2-Patentlizenz vom MPEG LA wird benötigt (MPEG Licensing Adminstrator / MPEG-Lizenzverwaltung). Die Kosten belaufen sich auf $2,50 für einen DVD-Player oder eine Dekoderkarte und 4 US-Cent für jede DVD, obwohl es dort eine Uneinigkeit zu geben scheint, ob Inhaltsproduzenten Lizenzgebühren für ihre Discs schuldig sind.

Viele DVD-Player sind auch Video-CD- (VCD) Player. Philips lizenziert das Video-CD-Format und Patente im Auftrag von ihnen selbst, Sony, JVC, Matsushita, CNETT und IRT für $25.000 anfängliche Zahlung plus Lizenzgebühren von 2,5% pro Player oder mindestens $2,50.

Nissim verlangt 25 US-Cent pro Player und 78/100stel eines US-Cents für Kindersicherung und andere DVD-bezogene Patente.

Verschiedene notwendige Gebühren summieren sich auf über $14 in Lizenzgebühren und etwa $0,20 pro Disc. Disc-Lizenzgebühren werden vom Replikator bezahlt.

Lizenzgebühren für DVD+R-Patente werden von Philips eingetrieben (etwa $0,06 pro Disc) und Sony (1,5 bis 3,5% des Discpreises).

[6.2] Wer macht oder unterstützt DVD-Produkte?

[6.2.1] Unterhaltungselektronik

[6.2.2] Studios, Videoverleger und Verteiler

DVD File führt eine Liste von Studioadressen sowie DVD-Produzenten- und Distribuenteninformation.

[6.2.3] Hardware und Computerkomponenten

[6.2.4] Computersoftwaretitel auf DVD-ROM

[6.3] Wo kann ich DVDs und Player kaufen oder leihen?

(Siehe 1.8 für Preisvergleiche und Coupons.)

(Verlautbarung: Einige der obigen Links enthalten zugefügte Programminformation, die im Dienst von Jim stehen.)

6.3.1 Wo kann ich leere beschreibbare DVDs kaufen?

Wichtiger Hinweis: Bei Leerdiscs gilt für gewöhnlich das Sprichwort "you get what you pay for / du bekommst, wofür du bezahlst". Billigere Discs erzeugen wahrscheinlicher Fehler beim Brennen und sind weniger mit Playern kompatibel.

[6.4] Wo kann ich mehr Information über DVD erhalten?

[6.4.1] Einige der Top-DVD-Infoseiten

[6.4.2] DVD-Utensilien und Region-free-Informationen

(Siehe 1.10 für mehr Informationen über Regionen.)

[6.4.3] Informations- und Diskussionsgruppen für DVD-Ersteller

[6.4.4] DVD-Infos für spezifische Regionen

[6.4.5] DVD-Infos in anderen Sprachen

[6.4.6] Bücher über DVD

[6.5] Was gibt es Neues in der DVD-Technologie?

Juni 2005

Die Gespräche zur BD/HD DVD-Format-Vereinheitlichung werden fortgeführt, trotz öffentlicher Stellungnahmen von beiden Seiten, daß sie Schlüsselfunktionen ihrer Formate nicht aufgeben werden. Die CE-Gruppe scheint Probleme dabei zu haben, irgendeinen Kompromiß zu finden, somit verlagert sich das Schlachtfeld in die Studios, wobei jedes Lager versucht, alle Studios auf dessen Seite zu bekommen. Wenn beide Formate auf den Markt gebracht werden, wird das Format mit dem größten Umfang gewinnen.

Dolby hat sich dazu entschlossen, daß Dolby TrueHD der neue Vermarktungsname für das verlustfreie MLP-Tonformat wird. Das ähnelt "Dolby Digital", was der Marketingname des Tonformats AC-3 ist.

April 2005

21. April: Kurzmeldung -- Glaubwürdige Berichte aus Japan weisen darauf hin, daß Toshiba und Sony offiziell einer Vereinheitlichung der HD-DVD- und BD-Formate zugestimmt haben.

Mitglieder beider Lager reden weiterhin davon, daß es Player und Discs schon Ende dieses Jahres geben würde, obschon das sehr unwahrscheinlich ist (abgesehen vielleicht von begrenzten Veröffentlichungen in Japan), weil die Spezifikationen noch nicht fertig sind und der Kopierschutz noch ausgearbeitet wird.

November 2004

New Medium Enterprises kündigte noch einen neuen Bewerber für die nächste DVD-Generation an: VMD (Versatile Multilayer Disc / Vielseitige Mehrschichtige Scheibe), mit dem Start im Herbst 2005, der den Standard-1- oder 2-Schicht-DVDs zusätzliche Schichten hinzufügt, um 15, 20, 25 und 30 GB auf einer Disc zu speichern. Ich werde sagen, was ich schon über FMD sagte (eine faszinierende Technologie, die gescheitert ist): Dutzende starke Firmen haben den DVD-Standard gesetzt. Kleine Anfänger mit großen Ambitionen aber beschränkten Ressourcen werden niemals Erfolg darin haben, einen Massenmarkterfolg zu kreieren.

November 2003

Am 19. November genehmigte der DVD Forum-Lenkungsausschuß schließlich den Blue-laser-HD-DVD-Standard für die andauernde Arbeit.

Die chinesische Regierung kündigte an, daß die EVD (enhanced versatile disc / verbesserte vielseitige Scheibe) Weihnachten 2003 starten würde. EVD ist eine "selbstgezüchtete" Alternative zu den DVD-Technologien, entwickelt vom DVD Forum und CE-Firmen in Japan. EVD benutzt ihr eigenes optisches Discformat und eine propretäte Videokompressionstechnologie (VP5 und VP6, entwickelt von On2 in den USA). EVD unterstützt HD-Auflösungen von bis zu 1920x1080. EVDs lassen sich nicht in Standard-DVD-Playern abspielen und es ist möglich, daß viele EVD-Player keine DVDs abspielen, weil einer der Gründe der Entwicklung des Formats die Umgehung der Zahlung von Lizenzgebühren für die DVD-Technologie war. EVD-Player in China werden etwa 250$ kosten, verglichen mit etwa 80$ für einen DVD-Player. Es bleibt zu sehen, ob die EVD in China erfolgreich sein wird und, ob sie in anderen Ländern erscheinen wird.

September 2003

Der Forum-Lenkungsausschuß scheiterte erneut daran, das AOD-Format zu genehmigen (jetzt HD-DVD von Befürwortern im DVD Forum). Einige Leute in der Industrie, incl. Warren Lieberfarb, früher bei Warner und verantwortlich für einen großen Teil des Erfolgs der DVD, begannen ein Gespräch über hochauflösendes Video mit DVD mit bestehendem roten Laser mit fortschrittlichen Codecs wie H.264 oder Microsoft WM9. Eine Vielzahl an Presseartikeln berichtete fälschlicherweise darüber, daß das DVD Forum die Blue-laser-HD-Technologie aufgibt.

Juni 2003

Es gibt Gerüchte, daß ein sechstes HD-Format in Arbeit sei, das auf dem +RW-Format basiert.

Im Junitreffen des DVD Forum-Lenkunsgsausschusses wurde durch Abstimmung die offizielle Billigung der Arbeit an einem DVD-Format der nächsten Generation (AOD, siehe unten) abgelehnt. Das heißt nicht, daß das Format niedergestimmt wurde, wie anderswo berichtet wird, sondern nur, daß der Vorschlag, wie gegenwärtig definiert, abgelehnt wurde. Es gab eine klare Voreingenommenheit bei der Abstimmung, weil die Mitglieder, die dagegen gestimmt oder sich enthalten haben, alle Beteiligte an der konkurrierenden Blu-ray-Gruppe waren. Es wird Mitte September eine andere Abstimmung über einen modifizierten Vorschlag geben. In der Zwischenzeit geht die Arbeit im und außerhalb des DVD Forums an der DVD der nächsten Generation weiter.

März 2003

Es gibt nun mindestens fünf Kandidaten für hochauflösende DVD. (Siehe 3.13 für Details).

  1. HD-DVD-9 (AKA HD-9).
  2. Advanced Optical Disc / Fortschrittliche optische Disc (AOD).
  3. Blu-ray / Blauer Laser (BD).
  4. Advanced Optical Storage Research Alliance / Fortgeschrittene Optikspeicherforschungsvereinigung (AOSRA), Blue-HD-DVD-1.
  5. AOSRA Blue-DVD-DVD-2.

Juni 2002

Philips demonstriert eine Blue-laser-Miniatur einer voraufgenommenen optischen Disc. Die 3-cm-(1,2-Zoll-) Disc faßt 1 GByte an Daten. Der Prototyp zum Lesen der Disc mißt 5,6 x 3,4 x 0,75 cm (2,2 x 1,3 x 0,3 Zoll).

Februar-März 2002

Eine Gruppe von 9 Firmen kündigte am 19. Februar einen neuen hochdichten beschreibbaren DVD-Standard an, bekannt als "Blu-Ray". Bei der Generalversammlung des DVD Forums im März kündigte das DVD Forum an,  die Standards der nächsten Generation zu untersuchen, um den besten auszusuchen. Weil alle 9 Firmen Mitglieder im DVD Forum sind, ist es wahrscheinlich, daß Blu-ray schließlich vom Forum zugestimmt wird.

Auch im Märztreffen kündigte das das Forum an, daß es nach AOL Time Warners Anfrage hin an einem Standard für hochauflösendes Video auf bestehenden DVDs arbeiten wird. Das Format wird "HD-DVD-9" genannt. Siehe 3.13.


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